Hintergrund der Forschung

Betriebliches Lernen wird aufgrund von Veränderungsdruck und der notwendigen, immer schnelleren Anpassungsfähigkeit zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor für Unternehmen. Erkennbar an neuen Formaten (vielfach IT-gestützt) muss Personalentwicklung vor allem effizient, arbeitsplatz- und zeitnah gestaltet sein. Mitarbeiter sollen sich so schnell in neue Themen einarbeiten, flexibel auf neue Herausforderungen reagieren und neue Anforderungen erkennen können. Lernmanagement, Motivation, Lernbereitschaft und Selbststeuerung sind somit Schlüsselfaktoren für erfolgreiches betriebliches Lernen.

Mehr selbstgesteuertes Lernen

Die kontinuierliche Veränderung in der Arbeitswelt erfordert also vor allem von Mitarbeiter die Fähigkeit zum lebenslangen Lernen. Dabei müssen Mitarbeiter zunehmend mehr Verantwortung übernehmen und ihr Lernen selbst steuern. Somit ist Lernen als ein aktiv-konstruktiver, selbstgesteuerter, situierter und interaktiver Prozess  zu sehen. Lernkompetenzen sind in diesem Fall Fähigkeiten, in komplexen dynamischen Situationen im Kontext beruflicher Weiterbildung selbst organisiert zu handeln.

Theoretische Grundlagen aus der Forschung

Durch die zunehmende Integration von Lern- und Arbeitsprozessen determinieren einerseits Bedingungen des Arbeitskontextes wie die Lerngelegenheiten, Lernzeit und Lernkultur in der Arbeit den Erfolg des betrieblichen Lernens. Andererseits sind auch individuelle Ressourcen der Mitarbeiter wie Motivation, Selbstwirksamkeit und affektiv-soziale Faktoren wesentliche Faktoren für erfolgreiches Lernen.

Modell der individuellen Lernkompetenzen

Das Konzept der Lernkompetenzen von Mitarbeitern vereint prozessuale Forschungsansätze des Lernens mit eigenschaftsbasierten Ansätzen. Zum einen erfolgt selbstregulierendes Lernen durch metakognitive Strategien, Planung und Kontrollprozesse. Zum anderen spielen auch Motivation und Selbstwirksamkeit sowie weitere personale Merkmale eine Rolle.

Das Lernkompetenzmodell vereint verschiedene Theorie aus der Forschung der Psychologie, Erwachsenenpädagogik, aus der Lernforschung und der Arbeitswissenschaft sowie der Kompetenzforschung mit den Erfahrungen aus der Praxis. Zudem erfordern die zunehmenden IT-gestützten und sozialen Lernformen eine gute Medien- und Kooperationskompetenz.

In der LEKAF-Studie wurden deutschlandweit mehr als 10.000 Mitarbeitern zu ihren Lernkompetenzen befragt. Daraus wurde ein Modell abgeleitet, das drei Dimensionen von Lernkompetenzen mit verschiedenen Faktoren beschreibt.

 

  1. Selbstreflexion der individuellen Lernpräferenzen wie Motivation, Lernbereitschaft, Lernzugang und Lernstil

  2. Lernmanagement als das Organisieren des Lernprozesses vom Setzen der Lernziele, über die Planung des Lernens, der Umgang mit Schwierigkeiten während des Lernens sowie der Transfer des Gelernten in den Arbeitsprozess

  3. Rahmenbedingungen des Lernens als Unterstützung durch die Fühungskraft und eine positive Lernkultur im Unternehmen

Die ausführlichen Ergebnisse der Studie stehen hier zum Download zur Verfügung.

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